Basel Basel will Tigermückenplage kleinhalten

Maja Tolsdorf
Dass die Asiatische Tigermücke sich weiter ausbreitet, kann nicht verhindert werden. Die Maßnahmen zielen aber darauf ab, die Populationen kleinzuhalten, um die Belästigung und das Risiko von Krankheitsausbrüchen zu vermindern. Foto: pixabay

Die Asiatische Tigermücke hat sich in Basel-Stadt und Baselland teils stark ausgebreitet. Der Basler Stadtkanton ruft dazu auf, die Maßnahmen zu verstärken und Brutstätten konsequent zu beseitigen.

Die Tigermücke hat sich in Basel im Sommer und Herbst 2023 weiter ausgebreitet. Mittlerweile sind ein Großteil der Fläche von Basel-Stadt und zwölf Gemeinden in Baselland von der Tigermücke befallen. Doch nicht nur flächenmäßig ist die Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch. Bei einem Monitoring habe sich gezeigt, dass sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr auch die Mückendichte deutlich erhöht hat, schreibt die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) BaselLandschaft in ihrer Mitteilung.

Mehr Tigermücken

Das heißt, dass es insgesamt viel mehr Tigermücken gibt, was auch die Gefahr von lokalen Krankheitsausbrüchen erhöhe. Denn das Insekt könne das Dengue-, Zika- oder Chikungunyavirus übertragen. Bisher konnten in der Schweiz aber noch keine Krankheitsübertragungen durch die Tigermücke beobachtet werden. Auch in Deutschland sei dieser Fall bisher noch nicht aufgetreten, schreibt das Gesundheitsamt Baden-Württemberg auf seiner Webseite. Doch in Europa gibt es bereits einige dokumentierte Erkrankungen, wie in Italien, Spanien und Südfrankreich.

Ausbreitung bremsen

Wegen des Risikos der Ausbreitung von Tropenkrankheiten, sei es wichtig, die Populationen der Tigermücken möglichst kleinzuhalten, teilt Simon Amiet vom BUD auf Anfrage unserer Zeitung mit. Deshalb riefen die Kantone Basel-Stadt und Baselland, ebenso wie Städte und Kommunen im Landkreis Lörrach die Bevölkerung regelmäßig zur Mithilfe auf. Und das Interesse an der Thematik ist beidseits des Rheins vorhanden. Das Engagement der Bevölkerung und die Anfragen nähmen stets zu, je höher die Belästigung durch die Tigermücke in einem Gebiet ist.

So spricht Amiet für Baselland von vielen Rückfragen, etwa wenn es um die Brutstätten gehe. Zudem würden verdächtige Mücken an die Meldestelle des Schweizerischen Mückennetzwerks gemeldet, wo diese dann verifiziert werden.

Das sei wichtig, denn neue Ansiedlungen im Landkanton würden meist durch Meldungen aus der Bevölkerung festgestellt. Die Frage, ob das Engagement von Kantonen, Städten und Bürgern auch Erfolge zeigt, beantwortet Amiet so: „Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da wir nicht wissen wie die Situation aussähe, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden. Die Erfahrungen zeigen, dass die Ausbreitung nicht aufgehalten werden kann.“ Dennoch sei es wichtig, die Mückendichte möglichst gering zu halten, um das Risiko von Krankheitsübertragungen zu vermindern, das Maß der Lästigkeit zu senken und die Ausbreitung zu bremsen.

Massive Belästigung

Zudem zeige eine Studie aus der Südschweiz, dass die Mückendichten und damit die Belästigung in Gegenden ohne Bekämpfung massiv höher ist. Der Kanton Basel-Landschaft unterhält dazu ein Monitoring, um festzustellen, welche Gebiete von Tigermücken befallen sind. Die Städte und Gemeinden sind zuständig für die Sensibilisierung der Einwohner und die Bekämpfung von Brutstätten im öffentlichen Raum. Die kantonalen Behörden unterstützen die Gemeinden mit Informationsmaterial, Schulungen fürs Personal zur Bekämpfung von Brutstätten und geben ein biologisches Gift zur Abtötung der Larven (Larvizid) an die Bevölkerung kostenlos aus.

Brutstätten reinigen

So hat der Basler Stadtkanton fünf Abholstellen für ein biologisches Bekämpfungsmittel der Larven und damit der Brutstätten der Tigermücke eingerichtet. Zudem ruft der Kanton dazu auf, überwinternde Mückeneier durch eine gründliche Reinigung potenzieller Brutstätten zu beseitigen. Denn in Gebieten von Basel-Stadt, die bereits länger von der Tigermücke besiedelt sind, sei die Mückenzahl im vergangenen Jahr stark angestiegen, teilt der Stadtkanton mit.

Maßnahmen verstärken

Deshalb müssten die Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Insekts verstärkt werden. In Brutstätten für Tigermücken, die nicht entfernt, geleert oder abgedeckt werden können, müsse ein biologisches Larvizid eingesetzt werden, das hochspezifisch gegen Mückenlarven wirke.

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