Efringen-Kirchen Kirche ist Stück für Stück gewachsen

Ines Bode
Die Kirche in Mappach ist ein ungewöhnliches Gotteshaus. Foto: Ines Bode

Das Gotteshaus in Mappach wurde mehrfach umgebaut und jedes Mal dabei erweitert. Ausgrabungen zeigen auf, dass bereits in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts ein erster kirchlicher Bau an diesem Flecken stand.

Die Mappacher Kirche ist der Schauplatz für Festgottesdienste, Veranstaltungen und Konzerte anlässlich der 1150-Jahr-Feier – darüber hinaus fällt das Gotteshaus hinsichtlich seiner stattlichen Größe „aus dem Rahmen“.

Eine kurze Umfrage im Rahmen des „Festakts zum Jubiläum“ sollte Aufschluss bringen: Sämtliche Kirchen der Dörfer im Umfeld von Mappach sind um einiges kleiner. Das bestätigte Pfarrer Martin Braukmann. Er betreut die Kirchengemeinden Mappach, Egringen und Wintersweiler.

Als Vakanzvertreter kennt er die Gemeinden in Blansingen, Welmlingen und Kleinkems. Doch auch die Kirchen der sechs Dörfer des Distrikts Kandertal sind kleiner – bis auf die evangelische Kirche in Kandern. Pfarrer Braukmann gab an, die Gründe seien ihm nicht bekannt. Die Größe sei auffällig, zumal Mappach nicht unbedingt zentral liege.

Dafür wusste der Pfarrer zu berichten, dass die Gottesdienste in Mappach sehr gut besucht seien. Ortsvorsteher Helmut Grässlin pflichtete bei und hob die Arbeit des Gemeindediakons Markus Stisi hervor. Er trage wesentlich zum guten Miteinander bei. Auch die Jugendarbeit profitiere.

Anwesend war ebenso der frühere Pfarrer Herman Veldink. Er teilte auf die Frage nach der ungewöhnlichen Größe mit, die Mappacher Kirche sei drei- bis viermal umgebaut worden und dabei jedes Mal etwas gewachsen. Die häufigen Bauarbeiten gehen auf die Tatsache zurück, dass die Kirche zu den ältesten im Landkreis gehört.

Landrätin Marion Dammann teilte in ihrem Jubiläums-Grußwort mit, dem St. Galler Urkundenbuch sei zu entnehmen, dass gar vor 1194 Jahren bereits in Mappach eine Kirche stand. Die Urkunde wurde am 12. Juni 830 in Fischingen ausgestellt (alternative Angaben deuten auf 840). Tatsächlich wurde eine „Basilika in Madebach schon 874 erwähnt“.

In Folge von Ausgrabungen ist bekannt, dass die Kirche in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts stand – mit einem Turm an der Ostseite. Die Rede ist von einem massiven Glockenturm, der zur Süd- und Nordseite mit spitzbogigen Klangarkaden ausgestattet wurde.

Allein, den Maugenhardern nützt das nichts. Maugenhard als kleinstes Dorf der Gemeinde Efringen-Kirchen, von Behörden immer mal hin- und hergeschoben – mal nach Egringen, mal nach Mappach. Der Blick in die Geschichte ergibt, dass das Dörfle jenseits der Verkehrsachse L137 im Jahr 1863 durch Tausch und Grenzverlegung an Mappach angegliedert wurde. Die Landrätin bezeichnete den Ort „als kleine Schwester Mappachs“, der folglich ebenfalls im Mittelpunkt des Jubiläums steht.

Zurück zu den Kirchenglocken: Auf Grund der Entfernung von gut drei Kilometern Luftlinie nicht zwingend vernehmbar, dient schlichtweg die Trafostation im Ortsinneren als Stätte des Geläuts. Grässlin teilte einmal im Zuge einer Ortsbegehung mit, es gebe eine Doppelfunktion: Der vordere Teil beherberge die Glocke, die zu den Gebetszeiten läute. Die Mappacher Kirche wiederum werde ebenfalls am morgigen Sonntag läuten – und ab 18 Uhr den Schauplatz für den Auftritt des TSC-Chores von St. Chrischona bilden.

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